Que(e)rdenker'innen united :politicizing ecological grief within Western cultures of unsustainability through impulses from queer ecological theory and practice

University essay from Lunds universitet/LUCSUS

Abstract: Jegliche Auseinandersetzung mit ökologischer Literatur suggeriert, dass wir uns aufgrund des anthropogenen Klimawandels in einem Zeitalter bisher ungesehener ökologischer Verluste befinden. Eine häufige Reaktion darauf ist ökologische Trauer. In westlichen Kulturen der Unnachhaltigkeit ist diese weitgehend unanerkannt, was indikativ für ihre Art Natur zu denken ist. Laut der Ökofeministin Val Plumwood ist es die "Master Identität" (MI) im Herzen westlicher Kulturen, die die Schuld daran trägt. Die MI ist ein Set von sich gegenseitig verstärkenden Dualismen, die die menschliche Trennung von Natur neben anderer Unterdrückungen reproduziert. Solange diese kulturellen Strukturen nicht hinterfragt und transformiert werden, ist ein Wandel zu nachhaltigeren Kulturen unmöglich. Diese Arbeit nimmt die emotionale Auseinandersetzung mit Verlust als Ausgangspunkt für eine solche kulturelle Transformation. Sie übt Kritik von innen und begibt sich in gesellschaftliche Nichen, die sich schon jetzt der MI widersetzen, indem sie politische Gemeinschaften rund um Verlust und Unterdrückung bilden - queere Communities. Um genauere Einblicke in die gesellschaftlichen Naturverhältnisse, wie sie teils in diesen Communities praktiziert werden, zu gewinnen, wurden sieben queere Öko-Aktivist'innen und -künster'innen in Berlin eingeladen, ihre Art Natur zu denken, in Beziehung zu setzen und zu bewerten, kreativ zu erkunden. Diese kreativen Beiträge wurden dann in Interviews genauer besprochen. Folgend treten diese empirischen Daten in einen Dialog mit ökofeministischer, queerer und queer-ökologischer Theorie, um die Hauptforschungsfrage zu beantworten: "Wie können queer(-ökologische) Theorie und Praxis eine politisierte Verarbeitung ökologischer Trauer inspirieren, um sich westlichen Kulturen der Unnachhaltigkeit zu widersetzen?". Anstatt ein alternatives Kulturmodell aufzuzwingen, nimmt diese Arbeit Inspiration von Impulsen des queeren Weltschaffens. Die Studie zeigt, wie eine emotionale Auseinandersetzng mit ökologischer Trauer eine Basis für Gemeinschaft bilden kann. Diese bietet Raum zur Heilung, aber auch zur Neuverhandlung dominanter Werte und Praxen. Durch Beispiele alternativer, queer(-ökologischer) Werte und Praxen werden Lesende eingeladen, ihre eigene Verbindung zu Natur zu hinterfragen. Diese Arbeit zeigt die Wichtigkeit auf, marginalisierten Stimmen in Nachhaltigkeitswissenschaften aber auch gesamtgesellschaftlich Raum zu geben, um eine kulturelle Transformation sicherzustellen. Die Kombination aus queer(-ökologischer) Theorie, kunst-basierter Forschung, und marginalisiertem Wissen aus der Praxis zeigt sich als gelungen, um westliche Kulturen der Unnachhatigkeit neu zu imaginieren.

  AT THIS PAGE YOU CAN DOWNLOAD THE WHOLE ESSAY. (follow the link to the next page)